Sicca-Syndrom- was ist das eigentlich?

{Werbung*} Auf meiner – doch recht langen – Diagnoseliste taucht es meist an letzter Stelle auf und keiner nimmt so richtig Notiz von ihm: dem Sicca-Syndrom, häufig auch als sekundäres Sjögren-Syndrom beschrieben.
Dabei ist es im Alltag durchaus nervig und allgegenwärtig. Meine Augen sind fast ständig ein wenig gereizt und gerötet, so dass häufig vermutet wird, ich trüge Kontaktlinsen oder dass ich gefeiert hätte, alternativ auch geweint. Auch die Nasenschleimhäute sind  zeitweise betroffen, wenn ich keine Creme benutze, kommt es *örgs* zu borkigen Ablagerungen. Und schliesslich die fiese Mundtrockenheit, die mich nachts öfter mal aufwachen lässt und tagsüber mit Tee und Wasser behandelt wird.

Grossartig untersucht wurde da eigentlich nichts. In der MHH bekam ich mal so Löschpapierstreifen in die Augen, danach hiess es: AHA – Sicca und das war es dann auch. Wenn ich es anspreche, empfiehlt man mir meist Augentropfen – jedesmal eine andere Sorte. Für Mund und Nase habe ich ärztlicherseits noch keine brauchbaren Tipps bekommen.Eutiner See - Sicca-Syndrom- was ist das eigentlich?

Definition

In der Literatur wird das Sicca-Syndrom recht unterschiedlich definiert: zum Teil werden nur die Beschwerden des trockenen Auges als Sicca bezeichnet, zum Teil wird es als Bestandteil des Sjögren-Sydroms gelistet und schliesslich wird es noch als eigenständige Diagnose im Doppel mit verschiedenen Autoimmunerkrankungen beschrieben. Ich habe es mal so gelernt: das Sicca-Syndrom beschreibt die Trockenheit verschiedener Schleimhäute und wird auch als sek. Sjögren-Syndrom bezeichnet.
Letztendlich ist das auch egal – wichtiger ist: wie diagnostiziert man das und noch wichtiger: wie behandle ich das.

Diagnose

In der Diagnostik wird sicherlich zunächst ein primäres Sjögren-Syndrom ausgeschlossen,  vorausgesetzt man hat keine weiteren Autoimmunerkrankungen. Das geht mittels Labortest auf die üblichen Autoimmunparameter (ANA, SS-A und SS-B), der Augenarzt kann einen Schirmertest machen, auch eine histologische Untersuchung der Speicheldrüse oder der Lippeninnenhaut ist möglich.

Therapie

Bei einigen Patienten bessert sich die Sicca-Symptomatik durch die Behandlung der autoimmunen Grunderkrankung, andere Leidensgenossen müssen die Beschwerden zusätzlich lokal behandeln.

Für die Augen gibt es zahlreiche Tropfen und Gels, z. B. bei der Europa-Apotheek, ich hab noch keinen absoluten Favoriten gefunden. Die Gels mag ich nicht so gern – einfach vom Gefühl her, für die Nacht können sie aber hilfreich sein. Bei hohem Leidensdruck gibt es noch ein paar Möglichkeiten, wie Ciclosporin-Augentropfen, Cortisontropfen oder auch ganz spezielle Kontaktlinsen, da sollte man sich mit dem Augenarzt des Vertrauens beraten. Grundsätzlich trage ich gern eine Sonnenbrille, wegen der Lichtempfindlichkeit, aber auch gegen Zug.

Für die Mundtrockenheit hilft natürlich trinken, zuckerfreie Bonbons oder Kaugummis, das Denken an Zitronen kann auch nützlich sein ;). Alternativ gibt es auch spezielle Produkte aus der Apotheke, ich hatte mal Bonbons, fand die aber weder lecker noch hilfreich. Doch es gibt eine ganze Palette an Speichelersatzprodukten. Es werden auch Mundspülungen mit Oel empfohlen – wer es mag. Und immer brav zu den Zahnkontrolluntersuchungen gehen! Durch den fehlenden Speichel ist das Kariesrisiko erhöht.

Für die Nase gibt es Salben, Bepanthen zum Beispiel oder auch Oele, da muss man ein bisschen rumprobieren, was einem gut tut.

Weitere Infos zum Thema zum Beispiel unter flexikon.doccheck.com

*Für die Transparenz: In diesem Beitrag mache ich testweise „echte“ Werbung, ausserhalb der Banner und Amazon-Affiliate-Links. Das Thema und die Inhalte stammen von mir und spiegeln ausschliesslich meine eigene subjektive Meinung :)!

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