Sabine, Jg. 1971

Eigentlich ging meine Diagnose relativ schnell, aber nicht etwa weil ich was gemerkt hätte, nein, da kann ich mich bei meiner Betriebsärztin bedanken.

Nach der Babypause bin ich wieder arbeiten gegangen und da ich in einem neuen Bereich eingesetzt werden sollte, mußte ich zur Betriebsärztlichen Untersuchung. Dort die üblichen Blutentnahmen. 2 Tage später (Freitag) hat sie mir in Panik auf den Anrufbeantworter gesprochen… ich solle sie unbedingt anrufen, sogar ihre Privatnummer hat sie angegeben. Nur leider habe ich die Nachricht erst um 24 Uhr abgehört und somit meinerseits in Panik, weil ich auch einen Aids-Test habe machen lassen (Routine). Mein Wochenende war also gelaufen.

Am Montag habe ich gleich angerufen und sie sagte mir, dass meine Leukos dermaßen im Keller seien und sie für mich einen Termin in der Medizinischen Klinik für mich ausgemacht hätte. Wenn ich Fieber bekommen sollte, soll ich sofort zu Dr. Weber. Eigentlich konnte ich die Panik ihrerseits absolut nicht verstehen, mir gings doch soweit ganz gut, bis auf die Müdigkeit und die führte ich auf den Arbeitsbeginn zurück (so kann man sich täuschen 🙁 ).

Am Donnerstag also in die Med. Klinik getigert, Blut abgenommen, 24 h Urin etc.pp. Am nächsten Tag wieder hin, da eröffnet mir der (Assistenz-) Arzt das können auch Anzeichen für Leukämie sein und er macht jetzt hier auf der Stelle eine Knochenmarksbiopsie. Ich sagte nur „hier?“, ja mit Betäubungsspritze und das sei kein großer Aufwand, ich könnte danach wieder an die Arbeit wie vertrauensselig kann man sein). Es war die Hölle, er konnte auch beim 2ten Mal Bohren kein Knochenmark ziehen und die Betäubung war auch zu wenig oder so. Auf jeden Fall hatte ich höllische Schmerzen. Der Hammer war dann, dass ein Kollege kam und ihn wegholte mitten in der Biopsie, ich lag also da mit dem Ding in meinem Oberschenkel und er kam erst eine halbe Stunde später wieder. Tja, dann machte er Schluß und hat mich wieder an die Arbeit geschickt. Mittlerweile hatte ich Feierabend und ich mußte meinen Mann anrufen, dass er mich holt, denn ich konnte nicht fahren.

Am Tag darauf mußte ich wieder hin und wußte immer noch nichts genaues, war es Leukämie oder nicht. Er sagte dann zu mir, er habe alle Blutuntersuchungen angeschaut und ich habe SLE und ich muß jetzt Resochin und Cortison nehmen und in die Augenklinik, weil das Resochin auf die Netzhaut geht. Gab mir mein Rezept und den Schein für die Klinik und dann warf er mich regelrecht raus. Ich stand da wie der Ochs vorm neuen Tor, habe nur noch Bahnhof verstanden. SLE, was zum Henker ist das denn für eine Krankheit. In meiner Panik bin ich zu der Betriebsärztin und die hat mich dann ein bisschen aufgeklärt. Sie hat mir dann auch gleich einen Rheumatologen an der Uni empfohlen, wo ich im Dezember 03 auch gleich einen Termin bekam.Die ganze Diagnosesuche war in 1 1/2 Wochen erledigt.

Dort bekam ich dann gesagt, was ich alles darf und was nicht.

Es ging mir aber immer noch relativ gut.Da habe ich dann auch rausgefunden, dass ich den Lupus mind. schon seit 95 habe (nach der 1 Schwangerschaft), aber das hat sich nur auf die Haut und Kopfhaut bezogen, mittlerweile habe ich schon 2 Schübe hinter mir und aus dem Resochin ist Quensyl und Imurek geworden .Das Cortison blieb bei 5 mg, nur beim Schub muß ich erhöhen.

Das Blut ist „befallen“ (Leukopenie), die Gelenke, Muskeln. Gott sei Dank „noch“ keine Organbeteiligung.

Jetzt habe ich einen neuen Rheumatologen und der ist besonders vorsichtig, will das Cortison nicht so schnell erhöhen (davon hält er nichts), er doktert jetzt halt so an mir rum, aber meinen Schmerzen hilft das auch nicht wirklich.

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