Therapie mit Ciclosporin

Die Therapie mit Ciclosporin A (z. B. Sandimmun®) gehört mittlerweile auch in die Liste der bei Lupus verwendeten Medikamente. Die Behandlung mit Ciclosporin ist den schwereren bis schwersten Fällen vorbehalten und wird als „normale“ Basistherapie nur sehr selten verwendet, z. B. wenn eine Therapie mit Azathioprin keinen Erfolg hat. Mitunter werden auch verschiedenen immunsuppressive Medikamente kombiniert.

Auch der Wirkstoff Ciclosporin gehört zu den Immunsuppressiva, ist also ein Mittel, welches das Immunsystem unterdrückt, wie z. B. auch Azathioprin oder Mycophenolatmofetil. Diese Mittel greifen in den Stoffwechsel ein und hemmen Zellen, die den Abwehrmechanismen im Körper zuarbeiten. Der Wirkstoff wirkt aber nicht nur immunsuppressiv, sondern auch entzündungshemmend.

Ciclosporin A kann den Lupus in verschiedener Hinsicht beeinflussen: Linderung der Haut- und Gelenkbeschwerden, Verminderung der Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Steigerung der Leistungsfähigkeit. Meist kann unter einer Basistherapie die Kortisondosis deutlich zu reduziert werden, mitunter ist keine weitere Cortisontherapie mehr nötig.

Therapie mit Ciclosporin

Wie bei jeder Basistherapie dauert es recht lange, bis man die Wirkung deutlich spüren kann, 1 – 2 Monate sind die Regel, 3 Monate nicht aussergewöhnlich.

Eine Basistherapie, auch mit Ciclosporin A, muss immer langfristig durchgeführt werden. Diese Therapieformen heilen nicht, sondern wirken nur solange sie auch eingenommen werden. Mitunter kommt es auch bei Kollagenosen/Lupus zu Remissionen oder langfristigen Verbesserungen, so dass die Therapie reduziert oder gar abgesetzt werden kann. Dann kann der Arzt eine Reduktion oder ein Absetzen befürworten. Leider muss man sagen, dass das bei unseren Diagnosen eher die Ausnahme als die Regel ist.

Wirkt eine Therapie mit Ciclosporin A nach 3 Monaten nicht oder nicht ausreichend, sollte Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden. Eventuell ist eine Steigerung der Dosierung oder das Umsteigen auf eine andere Basistherapie nötig.

Bei einigen Erkrankungen sollte keine Therapie mit Ciclosporin A durchgeführt werden (sogenannte Gegenanzeigen):
bekannte Allergie gegen Bestandteile des Medikaments, Infekten, arterielle Hypertonie (Bluthochdruck), Funktionsstörungen der Leber und/oder der Nieren, bei Malignomen (bösartigen Tumoren) aktuell und auch in der Vorgeschichte.

Im Zusammenwirken mit anderen Medikamenten kann sich die Wirkung von Ciclosporin verändern.
Deshalb ist es wichtig, jedem behandelnden Arzt (auch dem Zahnarzt) immer alle Medikamente zu nennen, die man nimmt.

Auch bei einer Ciclosporin A-Therapie kann es zu Nebenwirkungen kommen: Am häufigsten werden Haarausfall, Veränderungen der Schleimhäute, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall, Müdigkeit, Zittern, Missempfindungen, wie Kribbeln oder Brennen der Haut, Funktionsstörungen der Leber oder der Nieren, sowie ein Anstieg des Blutdrucks beobachtet.
Selten kommt es zu allergischen Reaktionen, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, Blutarmut, Veränderungen des Blutbilds, zu hohen Kalium- oder Magnesiumwerten im Blut, Menstruationsstörungen, Wassereinlagerungen, Muskelerkrankungen, Gewichtszunahmen, Anstieg der Blutfette oder der Harnsäurewerte im Blut.

Um solche Nebenwirkungen schnell zu erkennen und wirksam reagieren zu können, sind regelmässige Kontrollen durch den Arzt nötig.
Zu Beginn der Therapie sollte 7 – 14 tägig, später monatlich eine Laboruntersuchung (Blutbild mit Thrombozyten und Differential-Blutbild, Leberwerte, alk. Phophatase, Kalium, Kreatinin und Urinuntersuchung erfolgen. Ausserdemeine allgemeine Kontrolluntersuchung, bei der auch mögliche Nebenwirkungen abgefragt werden.

Eine Impfung mit Lebendimpfstoffen sollte während der Therapie NICHT durchgeführt werden.