Therapie mit Methotrexat

Methotrexat (z. B. Methotrexat „Lederle®) gehört mittlerweile auch auf die Liste der bei Lupus verwendeten Medikamente. Die Behandlung mit Methotrexat ist in der SLE-Therapie eher selten und wird zumeist verwendet, wenn eine Therapie mit Azathioprin nicht den gewünschten Erfolg zeigt oder es eine Überschneidung des Lupus mit einer rheumatoiden Arthritis gibt, also die Gelenkprobleme besonders stark ausgebildet sind. Methotrexat ist ein Zytostatika, also ein Medikament aus der Krebstherpie, in der rheumatologischen Behandlung wird es allerdings sehr viel geringer dosiert.

Der Wirkstoff Methotrexat gehört also zu den Zytostatika. Diese Mittel beeinflussen den Stoffwechsel dahingehend, dass die Zellteilung bei bestimmten Zellen verhindert oder verzögert wird. Auch Zytostatika unterdrücken das Immunsystem.

Methotrexat kann den Lupus in verschiedener Hinsicht beeinflussen: Linderung der Haut- und Gelenkbeschwerden, Verminderung der Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Steigerung der Leistungsfähigkeit. Meist kann unter einer Basistherapie die Kortisondosis deutlich zu reduziert werden, mitunter ist keine weitere Cortisontherapie mehr nötig.

Wie bei jeder Basistherapie dauert es recht lange, bis man die Wirkung deutlich spüren kann, 1 – 2 Monate sind die Regel, 4 Monate nicht aussergewöhnlich.

Eine Basistherapie, auch mit Methotrexat, muss immer langfristig durchgeführt werden. Diese Therapieformen heilen nicht, sondern wirken nur solange sie auch eingenommen werden. Mitunter kommt es auch bei Kollagenosen/Lupus zu Remissionen oder langfristigen Verbesserungen, so dass die Therapie reduziert oder gar abgesetzt werden kann. Dann kann der Arzt eine Reduktion oder ein Absetzen befürworten. Leider muss man sagen, dass das bei unseren Diagnosen eher die Ausnahme als die Regel ist.

Wirkt eine Therapie mit MTX nach 4 Monaten nicht oder nicht ausreichend, sollte Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden. Eventuell ist eine Steigerung der Dosierung oder das Umsteigen auf eine andere Basistherapie nötig.

Methotrexat wird als Tablette oder Spritze verabreicht, die Gabe erfolgt in der Regel einmal wöchentlich.

Bei einigen Erkrankungen sollte keine Therapie mit Methotrexat durchgeführt werden (sogenannte Gegenanzeigen):
Allergie gegen Bestandteile des Medikaments, Schwangerschaft oder Kinderwunsch, Erkrankungen der Leber, Magen- und/oder Darmgeschwüre, Nierenfunktionsstörungen, Alkoholabhängigkeit, Erkrankungen des Knochenmarks.

Im Zusammenwirken mit anderen Medikamenten kann sich die Wirkung von MTX verstärken.
Deshalb ist es wichtig, jedem behandelnden Arzt (auch dem Zahnarzt) immer alle Medikamente zu nennen, die man nimmt.

Auch bei einer MTXt-Therapie kann es zu Nebenwirkungen kommen: Entzündungen der Mundschleimhaut, Haarausfall, Übelkeit, Erbrechen, Fehlgeburten, erhöhte Infektanfälligkeit, Anstieg der Leberwerte. Seltener werden Ausschläge, Entzündungen der Blutgefässe, Lichtempfindlichkeit, Lebererkrankungen, verzögerte Wundheilung, Veränderungen des Blutbilds, Störungen der Nierenfunktion, Lungenentzündung, Fieber, Kopfschmerzen, Depression, Störungen der Konzentration und eine Verminderung der Samenzellen beobachtet.

Um solche Nebenwirkungen schnell zu erkennen und wirksam reagieren zu können, sind regelmässige Kontrollen durch den Arzt nötig.
Zu Beginn der Therapie sollte 7 – 14 tägig, später monatlich eine Laboruntersuchung (Blutbild mit Thrombozyten und Differential-Blutbild, Leberwerte, alk. Phophatase, Kreatinin, und Urinuntersuchung erfolgen. Ausserdem eine allgemeine Kontrolluntersuchung, bei der auch mögliche Nebenwirkungen abgefragt werden.

In der Schwangerschaft und während der Stillzeit sollte KEIN Methotrexat eingenommen werden. Es muss während der Einnahme von MTX eine sichere Verhütungsmethode gewählt werden.

Eine Impfung mit Lebendimpfstoffen sollte während der Therapie NICHT durchgeführt werden. 

Alkohol sollte während der Therapie mit Methotrexat vermieden werden.