Wie es ist – Lupus, Kinder und schlechte Tage

Was macht man an schlechten Tagen mit den Kindern?

Am Freitag ging es mir – natürlich urplötzlich – mies. Ich war müde und die Fingergelenke schmerzten und überhaupt war ich nicht richtig da. Und während ich den Vormittag ruhig hinter mich bringen konnte, war nachmittags eigentlich mein Einsatz geplant.
Der Hausmeister a. D. nahm mir die Fahrt zum Hafen ab und sammelte die Kinder ein. Zuhause angekommen chillten sie sich erstmal in Wochenendstimmung und daddelten. Das ist natürlich kein tagesfüllendes Programm – zumindest meiner Meinung nach ;).
Und so bat ich um ihre Mithilfe. Ich legte mich hin, die Kinder hatten jeder eine Aufgabe zu erfüllen und durften danach ihrer Wege ziehen, sollten mich aber bitte ausruhen lassen. Den grossen Sohn bat ich zusätzlich das Abendbrot zu übernehmen, das kann er schon gut. Und während er den Nachmittag in seinem Zimmer verbrachte, liefen die kleinen Brüder rein und raus, spielten drinnen und draussen, kamen auch immer mal wieder zu mir, zogen dann aber wieder von dannen und vertrugen sich sogar einigermassen.

Ich bin sehr froh, dass das heute so gut klappt! Die Kinder wissen und verstehen, dass ich immer mal wieder ausfalle oder nicht so kann wie ich will und versuchen zumindest mitzuhelfen und zu kooperieren.

Als die Kinder noch kleiner waren, sprang öfter meine Mutter ein oder auch der Hausmeister a. D. Aber es gab auch immer wieder Tage, an denen ich nicht fit war und trotzdem die Kinder hatte.
Kam es ganz schlimm, legte ich mich auf die Couch und gab den Kindern eine Kiste mit Spielzeug, die ich nur für diese Zwecke hatte. Das funktionierte meistens eine Weile ganz gut. Vorlesen ging auch immer oder ich setzte sie einfach in die Wanne, da waren sie auch eine Zeitlang gut beschäftigt. Alternativ hatten wir einen Spielplatz sehr nah an der Wohnung. Dort konnte ich auch mit Knie, Hüfte, Rücken hin, mich auf eine Bank setzen und die Kinder ein bisschen auslüften und toben lassen.
Für kleinere Kinder eignen sich auch super Steckspiele, oder dieses BIldernageln oder auch Steckbauklötze. Solche Sachen hatte ich immer separat liegen, also nicht im täglichen Einsatz, dann sind sie interessanter, wenn man sie mal braucht. Stecksteine - Wie es ist - Lupus, Kinder und schlechte TageMalen geht auch, zumindest die beiden jüngeren Kinder lassen sich darauf noch gerne ein. Am besten funktioniert es, wenn ich ihnen alles hinstelle und sie am Esstisch loslegen können.
Essen bringt dann schon mal der Bringdienst. Oder – wenn das Budget zu eng war – bunkere ich noch heute eine Packung Miracoli oder Pizza für Notmahlzeiten, die den Kindern eigentlich immer sehr recht sind ;).

Ich achte sehr darauf, dass wir nicht zu viele Verpflichtungen haben. Musik-, bzw Instrumentalunterricht haben die Kinder zum Glück in der Schule. Dafür müssen wir nirgendwo hinfahren. Sport machen alle drei das Gleiche – Wing Tai. Ich hole sie einmal in der Woche von der Schule ab und fahre sie zum Training, wo die Jungs dann nacheinander ihre Stunden haben.
Die Wartezeit verbringe ich mit den verbliebenen Kindern in der Stadt oder im Park und am Abend fahren wir wieder nach Hause. Das ist immer ein langer Tag, aber der Einzige an dem wir verpflichtend regelmässig irgendwo hin müssen. Das Programm, das manche Kinder hier machen (mehrere Instrumente, verschiedene Sportarten) und überall hin gefahren müssen, könnte und wollte ich nicht.

Die Abendtermine = Elternabende und Elterngespräche, Konzerte und Feste decken wir mittlerweile meist gemeinsam oder abwechselnd ab. Das funktioniert ganz prima.

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