Coimbra-Protokoll bei Lupus – wie es ist

Smilie aus Tabletten - Coimbra-Protokoll bei Lupus - wie es ist

Coimbra-Protokoll – was ist denn das? 

Wer lieber ein Video guckt: hier werden der Nutzen und die Risiken ganz gut zusammengefasst!

Ende April habe ich mit dem Coimbra-Protokoll begonnen. Inzwischen habe ich alle Medikamente vollständig eingeschlichen und nehme sie nach der Anweisung des Protokollarztes.
Ausser (sehr viel) Vitamin D, nehme ich Magnesium, Omega 3, einige abgestimmte Nahrungsergänzungsmittel und Jod ein. Ausserdem weiterhin Azathioprin und Cortison, wobei ich hoffe, das Aza bald reduzieren zu können. Ich ernähre mich zur Zeit glutenreduziert und hoffentlich bald glutenfrei.

Ich habe in einem Schub, der bereits 5 Monate andauert, begonnen. Es ist mein erster Schub seit Beginn der Medikation im Jahr 2000. Zwischenzeitlich hatte ich Phasen der Remission und Phasen mit chronischem Verlauf.

Meine Gelenkentzündungen bin ich mit dem Coimbraprotokoll noch nicht losgeworden. Trotzdem bin optimistisch. Mein Allgemeinbefinden hat sich nach wenigen Tagen schlagartig verbessert und ich habe immer wieder sehr gute Tage, die beschwerdefrei sind. Nicht verschweigen will ich, dass ich auch – von den Entzündungen und Schmerzen – sehr schlechte Tage habe, aber selbst an diesen bin ich leistungsfähiger und nicht so sehr im Nebel.

Die meisten Berichte zum Coimbra-Protokoll sind von MS-Patienten, von denen viele über eine Verschlechterung und/oder Aktivierung im ersten halben Jahr berichten.
Ein bisschen lustig ist, dass mir jetzt andere Gelenke wehtun, als vor dem Coimbra-Protokoll.

Gleichzeitig möchte ich auch meine Myasthenia gravis und den Hashimoto mitbehandeln, verbessern und im Idealfall in Remission bringen.

Die SchulmedizinerInnen mit denen ich bisher über das Protokoll sprach (meine Hausärztin, der Nephrologe) waren ganz aufgeschlossen und interessiert. Meine Hausärztin kannte ähnliche Behandlungsstrategien und unterstützt mich mit den Laborkontrollen.

Vor zwei Wochen hatte ich meine erste Laborkontrolle, dort geht es vor allen Dingen um das Calcium, welches sich durch die Hochdosierung des Vitamin D’s erhöhen kann und dann Schäden z. B. an den Nieren verursacht. Aus diesem Grund isst man im Coimbra-Protokoll calciumreduziert, was im Klartext heisst keine Milchprodukte. Ausserdem muss man täglich 2,5 l trinken. Beides fällt mir nicht besonders schwer, Mozzarella wär halt schon toll ;)! Für alles andere gibt es Ersatzprodukte, mit denen ich gut zurecht komme.
Desweiteren gehört Bewegung zum Protokoll und auch Stressbewältigung.

Meine Laborwerte waren in Ordnung, keine Veränderung des Calciums und der PTH-Spiegel geht runter, das soll so. Ende des Monats habe ich einen Besprechungstermin mit dem Protokollarzt. Dazu müssen wir nach Hamburg fahren, leider ist hier oben noch kein Arzt ausgebildet. Wenn alles gut geht, er mit meinen Werten, den Ergebnissen des Nephrologen und der Knochendichtemessung zufrieden ist, muss ich dort aber nur noch sporadisch aufschlagen und kann die Kontrollen mit ihm per Mail oder telefonisch besprechen.

Natürlich ist auch diese Therapie keine Kassenleistung, wie fast alle Therapien, die in die Sparte der funktionellen Medizin fallen.

Wie es noch ist

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