SLE (systemischer Lupus erythematodes)

SLE (systemischer Lupus erythematodes)

SLE (systemischer Lupus erythematodes) ist  eine Autoimmunerkrankung ohne „klassische“ Symptome. Eine Krankheit, die sich bei nahezu jedem Patienten in anderen Symptomen ausdrückt. Lupus zählt zu den Kollagenosen und die Ursache der Erkrankung ist unbekannt, wie bei den meisten anderen Autoimmunerkrankungen.

In Deutschland wird die Zahl auf 80.000 Patienten geschätzt, wobei Frauen zehnmal häufiger betroffen sind als Männer.

Doch was passiert bei SLE (systemischer Lupus erythematodes) in unseren Körpern?

Unser Immunsystem produziert Antikörper, die sich, statt sich um Krankheitserreger, Tumorzellen, Viren, Bakterien oder Pilze zu kümmern, gegen Bestandteile unseres Körpers richten. Im Falle von Lupus sind es hauptsächlich Autoantikörper, die sich gegen Bestandteile des Zellkerns richten. Mitunter kommen aber auch Autoantikörper gegen Blut- oder Nervenzellen hinzu. Die Auto-Antikörper verbinden sich nun mit den körpereigenen Strukturen, die sie fälschlicherweise als Eindringlinge erkennen. Die Kopplung nennt man Antigen-Antikörper-Komplex oder auch Immunkomplexe. Die Immunkomplexe lagern sich an den Wänden von Blutgefässen ab und verursachen dort im Zusammenhang mit Proteinen Entzündungen. Durch die Durchblutung des Körpers können die Immunkomplexe nun in jeden Teil des Körpers gelangen und Beschwerden verursachen.

mögliche Symptome des SLE (systemischer Lupus erythematodes):

Müdigkeit, Leistungsminderung, Schwäche, Konzentrationsstörungen, Lustlosigkeit, Stimmungsschwankungen, Frösteln, erhöhte Temperatur, Kopf- und Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, Haarausfall, Hautveränderungen, Sonnenempfindlichkeit, Neigung zu Allergien, Muskelbeschwerden, Gelenkschmerzen, Neigung zu Entzündungen oder Geschwüren im Mundbereich, Depression, Wortfindungsstörungen, Zyklusunregelmässigkeiten, trockene Schleimhäute, diffuse Schmerzen usw.
Es gibt keine eindeutigen Lupus-Symptome und ausser den genannten Allgemein-Symptomen, können auch noch andere, ggf. organspezifische Zeichen für eine Erkrankung vorliegen.
Neben den geschilderten Allgemeinsymptomen klagen Lupus-Patienten am häufigsten über Gelenkbeschwerden, Hauterscheinungen, Lymphknoten-Schwellungen, Rippenfellentzündungen und Blutarmut.
Weitere, nicht so häufige, Symptome sind: Nieren- oder Lungenprobleme, Herzbeutelentzündung, Nervenbeteiligung, Leberprobleme, Augenentzündung, Milzvergrösserung undHerzmuskelentzündung. 

Diagnosemöglichkeiten

Da es kein eindeutiges Laborparameter oder Symptom zur Diagnose eines Lupus gibt, hat man die sogenannten ARA-Kriterien (1982 von der American Rheumatology Association, zuletzt aktualisiert 1997) festgesetzt. Treten vier der elf Kriterien auf – gleichzeitig oder zeitlich versetzt – kann mit einer Sicherheit von 96 % die Diagnose syst, Lupus erythematodes gestellt werden.
1. Schmetterlingserythem
2. diskoid-erythematöse Hautveränderungen
3. Lichtempfindlichkeit
4. Schleimhautentzündungen in Mund und/oder Nase
5. Gelenkentzündungen, -schmerzen oder -ergüsse
6. Entzündung der Nieren
7. Enzephalopathie (zerebrale Krampfanfälle oder Psychosen)
8. Herzbeutelentzündung oder Rippenfellentzündung
9. Veränderungen des Blutbilds, wie Verminderung der roten Blutkörperchen (Anämie), der weissen Blutkörperchen (Leukozytopenie), der Blutplättchen (Thrombozytopenie) oder der Lymphozyten (Lymphozytopenie)
10. antinukleäre Antikörper (ANA)
11. immunologische Befunde, Nachweis der folgenden Befunde im Blut: LE-Zellen, Antikörper gegen DNS, Antikörper gegen Sm, Antikörper gegen Kardiolipin