Erlebnisse beim Doc
Eine von mir bis dahin sehr geschätzte Ärztin meinte, ich könne keinen Lupus haben, weil ich nichts im Gesicht hätte und auch keine starken Schübe…
Bei einer Rheumatologin hatte ich ein „lustiges“ Erlebnis. Mein Vater hatte mich zu dem Termin gefahren, es war Winter und er wartete im Wartezimmer auf mich. Aufgrund einer cP geht er an Gehstützen. Ich war also bei der Ärztin, zu dem Zeitpunkt noch als „undifferenzierte Arthritis“, sie sagte mir, wie fit ich wäre und dass meine Werte keinen Aufschluss auf eine genauere Diagnose geben und tschüss. Ich ging ins Wartezimmer, zog mich an, half meinem Vater auf und hielt seine Gehstützen, während er sich die Jacke anzog. Die Tür geht auf und die Ärztin wollte mir ein vergessenes Rezept geben. Ungläubiges Staunen in ihrem Gesicht – und sie fragt mich, warum ich denn an Stützen gehen würde…
Auf der Suche nach der Lösung meiner muskulären Probleme war ich bei einem Neurologen. Zu dem Zeitpunkt war ich bereits mehrmals gestürzt, weil mir einfach die Beine wegsackten, hatte Dinge fallen gelassen, die ich nur über den Kopf heben wollte. Musste, um die Beine übereinander zu schlagen oder ins Auto einzusteigen, die Hände zur Hilfe nehmen. Konnte häufig meine Augen nicht offen halten, um aus dem Liegen aufzustehen, musste ich merkwürdige Verrenkungen machen. Konnte mich nicht hinhocken, weil ich dann umfiel usw. Noch bevor ich einen Arzt sah, musste ich ein EEG machen lassen. Beim Arzt angekommen schilderte ich oben genannte Erscheinungen, er machte diverse weitere technische Untersuchungen und teilte mir am Ende mit, dass er nichts finden könnte und ich es mal mit Vitamin B12 versuchen sollte. Nun, schlimm genug, dass ein Neurologe eine neurologische Erkrankung nicht erkennt, die ein paar Tage später ein Rheumatologe ganz ohne technische Hilfe nur aufgrund der Symptome erkannte, aber die Krönung war der Bericht des Neurologen. Da stand: „…die Patientin klagt über Missempfindungen in den Beinen, nach dem Übereinanderschlagen in sitzender Haltung…“ und seine Diagnose lautete: „Verdacht auf neurasthenische Symptombildung“, was letztlich doch nichts anderes heisst, als psychosomatische Ausgestaltung einer Lappalie.
Mein letzter Internist war auch sehr interessant. Ein hochkompetenter Arzt, aber ein Chaot vor dem Herrn. Innerhalb eines Jahres ging zweimal meine Akte verloren, so dass ich bei einem neuen Termin jedesmal von Vorne anfing zu erzählen. Ich wurde in der Blutabnahme, im Sprechzimmer und im Wartezimmer „vergessen“, selbst bei vorliegender Akte wusste er nicht, was wir beim letzten Termin vereinbart hatten. Mir wurde Blut abgenommen, die Röhrchen aber nicht beschriftet und so unbrauchbar. In anderthalb Jahren wurde ich nicht einmal untersucht, ausser Blutabnahmen und Gesprächen nix gewesen.
Gut gefallen hat mir die Rheumatologin, die nicht ausreichend Stühle in ihrem Wartezimmer hatte (Fachrichtung – Sitzgelegenheiten, räusper). Bei ihr angekommen, sollte ich mich bis auf den Slip ausziehen, auf eine Liege setzen, sie umkreiste mich, nahm meine Hand in ihre Hand und sagte, dass ich mich wieder anziehen könnte…
Nichts desto trotz glaube ich an kompetente, engagierte und nette Ärzte :).