TCM und klassische Homöopathie

TCM + klassische Homöopathie
Gerlinde

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit einer Kombination aus Traditionell Chinesischer Medizin und Klassischer Homöopathie gemacht. Allerdings kann ich auf keinen langen Erfahrungszeitraum zurückgreifen.

Vor fast drei Jahren wurde bei mir SLE diagnostiziert. Zuerst verweigerte ich jegliche Behandlung – mit dem Ergebnis, dass ich mich fast ein Jahr später mit schlechtestem Allgemeinzustand, aktiver Lupus-Symptomatik und Beteiligung der Leber und des blutbildenden Systems im Krankenhaus wiederfand. Dank meiner behandelnden Ärzte, die mit mir viel Geduld hatten, konnte ich dann zuerst rein schulmedizinisch (Quensyl, Cortison) aus dem Gröbsten rausgeholt werden. Der schulmedizinische Rheumatologe akzeptierte meinen Wunsch, zusätzlich alternative Heilmethoden zuzuziehen – unter der Bedingung, dass ich Medikamentenreduzierungen mit ihm absprechen würde, regelmäßig Blutwerte machen lassen würde, und dergleichen. Und in der Gemeinschaftspraxis meiner Hausärztinnen hatte ich eine Homöopathin und eine TCM-Ärztin unter einem Dach.

 TCM und klassische Homöopathie
TCM und klassische Homöopathie

Seitdem, in den letzten zwei Jahren, habe ich mich erst mit allen drei Behandlungsrichtungen gleichzeitig gut stabilisiert. Dann konnte erst langsam das Cortison ausgeschlichen werden, danach das Quensyl reduziert werden. An das Zeitlupentempo, mit dem solche Reduzierungen vorgenommen wurden, um die Balance meines Körpers nicht durcheinander zu bringen, musste ich mich erst gewöhnen. Doch seit vier Monaten bin ich ohne Medikamtente stabil und werde momentan mit chinesischen Kräutern und homöopathischen Mitteln behandelt. Der Rheumatologe staunt, die „chinesische“ und „homöopathische“ Ärztin (die übrigens auch handfeste Internistinnen sind) freuen sich.

Ich möchte nicht versuchen, eine Darstellung der Wirkungsweise dieser alternativen Richtungen zu geben – dazu weiss ich zu wenig von diesen komplexen Systemen. Aber ich kann sagen, dass ich gelernt habe, andere Medizinsysteme ebenso zu schätzen wie das Westliche. (Ich habe überhaupt erst gelernt, dass es andere Systeme von Medizin gibt außer dem, das ich kenne. Und dass z.B. die Chinesische Medizin um einiges älter – und eventuell in Bereichen erfahrener und/oder erfolgreicher in der Behandlung – ist als das „unsere“.) Und ich kann sagen, dass es meinem Körper mit dieser Behandlungsmethode bisher genauso gut geht wie mit der schulmedizinischen – nur dass ich keine Nebenwirkungen von Medikamenten habe.

Noch ein Wort zum Schluss: Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen, möchte ich jedem davon abraten, auf eigene Faust sich von der Schulmedizin abzuwenden und alternative Methoden zu suchen, ohne mit einem schulmedizinischen Spezialisten in Kontakt zu bleiben. Wenn der gleichzeitige Einsatz von verschiedenen Heilmethoden – in Kommunikation und Einverständnis aller beteiligter ÄrztInnen – möglich ist, ist das sicherlich das Beste. (Es müssen ja nicht alle Ärzte damit glücklich sein, aber informiert und beteiligt sollten sie sein.)

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1 Kommentar zu „TCM und klassische Homöopathie“

  1. Hallo Gerlinde,
    ich versuche auch gerade TCM (Akupunktur/Kräutertee/Ernährung) und habe deinen Bericht sehr interessiert gelesen. Aktuell nehme ich auch Quensyl (300 mg täglich) und Cortison (5 mg täglich). Jetzt möchte meine Rheumatologin noch MTX dazu geben, was ich noch nicht möchte. Kann ich mich mit dir über deine bisherige Therapie irgendwie austauschen? Wäre da sehr dankbar darüber, da in meiner Selbsthilfe-Gruppe alle nur schulmedizinisch unterwegs sind…wohne in Hamburg.
    Gibt es eine Möglichkeit?
    Lg, Eva

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