Gelenkbeteiligungen
Bei 90 % aller Lupus-Erkrankten treten im Verlauf der Krankheit Gelenkprobleme auf. Am häufigsten betroffen sind Finger-, Hand- und Kniegelenke. Die Schmerzen entstehen durch Entzündungen an den Gelenken direkt oder an Sehnen und/oder Muskeln. Äussere Anzeichen sind Schwellung, Rötung und Überwärmung des betroffenen Gelenks. Anders als bei chronisch rheumatischen Erkrankungen, wie beispielsweise der c.P., führen die wiederkehrenden Entzündungen nur selten zu einer Zerstörung des Gelenks. Auch sind, anders als bei anderen Gelenkerkrankungen, im Röntgenbild selten Veränderungen zu erkennen.
Hautbeteiligung
Etwa 80 % der Lupus-Patienten haben Hautprobleme, wobei an vorderster Stelle natürlich der klassische Schmetterling zu nennen ist. Wer ihn von Anfang hat, kann zumindest den Vorteil geniessen, dass sein Lupus vermutlich schnell erkannt ist ;). Im Laufe der Erkrankung bekommen ihn 50 % der Lupis. Doch es gibt noch andere Hautprobleme, die im Zusammenhang mit dem Lupus zu sehen sind: Hautrötungen, Aphten (kleine Geschwüre) der Mundschleimhaut, Pickel, Schuppenbildung, Haarausfall und das sogenannte „Raynaud-Phänomen“, bei dem – ausgelöst durch Kälteeinwirkung – sich plötzlich die Fingerarterien verengen und ein Weisswerden einzelner oder aller Finger bewirken.
Herzbeteiligung
Leichtere Herzerkrankung treten bei immerhin 20 – 50 % aller Erkrankten auf. Am häufigsten ist hierbei die Pericarditis (Herzbeutelentzündung), die sich mit Atemnot, beschleunigtem Herzschlag, Fieber und Schweissausbrüchen bemerkbar machen kann. Im Ultraschall ist eine Flüssigkeitsansammlung zwischen Herzmuskel und Herzbeutel feststellbar. Diese Flüssigkeitsansammlungen können allerdings auch während eines Schubes völlig symptomlos auftreten. Desweiteren sind an Herzerkrankungen zu nennen: Endocarditis (Herzinnenhautentzündung), Erkrankungen der Herzkranzgefässe und des Herzmuskels, sowie Herzrhythmusstörungen.
Nierenbeteiligung
Ebenfalls 50 % der Lupus-Betroffenen leiden im Verlauf ihrer Erkrankung an Nierenproblemen, die sich in einer eigenen Diagnose wiederfinden, der Lupus-Nephritis. Bedingt durch Eiweissablagerungen, Entzündungen und Verengungen der Nierengefässe funktioniert die Filterfunktion der Nieren nur noch eingeschränkt und die Ausscheidung von Abfallstoffen, wie Harnstoff und Kreatinin wird eingeschränkt. Werden die Abfallstoffe nicht mehr ausreichend ausgeschieden, steigen die Laborwerte und der Körper zeigt Vergiftungssymptome. Erste Kennzeichen einer Nierenbeteiligung sind nur im Labor nachweisbar, denn eine Lupus-Nephritis tut nicht weh. Es sollte daher, bei den ohnehin notwendigen Laborkontrollen, stets der Urin mituntersucht werden. Wird vermehrt Eiweiss ausgeschieden ist dies ein erstes Alarmzeichen, wenngleich auch bei einem Harnwegsinfekt vorübergehend der Eiweisswert im Urin steigt.
Lungenbeteiligung
30 % der Lupis leiden an Lungenerkrankungen. Hierbei handelt es sich meistens um eine Pleuritis (Rippenfellentzündung), welche Schmerzen beim Atmen verursacht. Desweiteren können Pneumonien (Lungenentzündung) auftreten, welche nicht durch Infektionen, sondern wiederum durch den Lupus verursacht werden.
Nervenbeteiligung
Ein Viertel aller Lupuspatienten leidet unter einer Miterkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS). Das reicht von ganz banalen Symptomen wie leichten depressiven Verstimmungen, Migräne, Konzentrationsschwäche, Wesensverändeurngen, Merkfähigkeitsstörungen, Sehstörungen bis hin zu Lähmungen und Krampfanfällen. Ob diese Symptome mit dem Lupus zusammenhängen ist nicht immer klar nachweisbar, dennoch sollte eine neurologische Kontrolle erfolgen. Auch das periphere Nervensystem kann betroffen sein. Hierbei kann es zu Gefühls- oder Geschmacksstörungen und Schwächezuständen der Extremitäten (Arme, Beine) kommen.
Organbeteiligungen im Bauchraum
Hier reicht die Palette der möglichen Erkrankungen von der Kolitis (Darmentzündung) über Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), des Bauchfells (Peritonitis) und der Speiseröhre bis hin zu Lebervergrösserungen (Hepatomegalie) und der lupoiden Hepatitis, die immerhin 1 -4 % der Patienten trifft.
Muskelbeteiligung
Ebenso wie an jedem anderen Organ des Körpers können auch an den Muskeln und Sehnen Entzündungen durch Ablagerungen der Immunkomplexe entstehen. Myalgien und Sehnenscheidenentzündungen sind daher bei Lupus keine Seltenheit.
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