Schmerzen – wie es ist

Schmerzen kommen bei Lupus relativ häufig vor, in den Gelenken und Muskeln, Kopfschmerzen, Schmerzen durch Entzündungen im Mund, Augen und Nase, Schmerzen durch Verkalkungen, Infektionen wie Lungen- oder Rippenfellentzündungen. Schmerzen durch Durchblutungsstörungen. Auch in Folge von Nebenwirkungen, wie Magenschmerzen.

Die Gelenkentzündungen durch Lupus sind allerdings selten direkt erosiv, wie zum Beispiel bei der rheumatoiden Arthritis. Dennoch sind eine Folgeerscheinung der ständigen Entzündungen Arthrosen, die wiederum selbst schmerzhaft ist.

Mein Lupus zeigte sich lange Jahre hauptsächlich in Form von Gelenkschmerzen, die im Tages-, manchmal sogar im Stundentakt in Intensität und Lokalisation wechseln konnten. Die meisten anderen Symptome waren nicht schmerzhaft, sondern kognitiv und in der Leistungsfähigkeit. Magenschmerzen begleiten mich allerdings auch schon seit den sieben Jahren ohne Diagnose, wo man mir einfach Diclofenac bis zum Abwinken verordnete. 


Schon vor vielen Jahren stellte man bei mir in der MHH einen Overlap zur rheumatoiden Arthritis fest, der sich in erste Linie labortechnisch darstellte. Mein damaliger Arzt forschte in dieser Richtung und fand das höchst spannend. Ich nicht so. Da ich die kompletten Kriterien für Lupus erfülle und auch für eine RA (rheumatoide Arthritis) ist es anscheinend auch keine Mischkollagenose, sondern ein systemischer Lupus erythematodes mit einem Overlap zur RA. Nun ja. Das nur formal.


Praktisch hat sich die RA bei mir erst in den letzten 3 Jahren deutlich zu erkennen gegeben. Und ich kann inzwischen sagen, dass ich Gelenkschmerzen durch Lupus von Gelenkschmerzen durch RA deutlich unterscheiden kann. Leider.

Schmerzen bei Lupus

  • betrafen immer schnell wechselnde Gelenke, bei mir hauptsächlich Knie, Hände, Finger, gelegentlich auch Schultern, Hüfte
  • dumpfe, drückende Schmerzen
  • auch in den Muskeln und Sehnen
  • Cortisonstösse helfen gut
  • Wärme tat gut

Schmerzen bei RA

  • betrafen nahe zu alle Gelenke, auch bisher verschonte wie Sprunggelenke, Vorfüsse, Schultern, Ellenbogen, Kiefer
  • blieben länger
  • brennende, zerstörerische Schmerzen
  • tief im Gelenk
  • Cortison brachte höchstens lokal eingebracht nach einer Punktion kurzfristig Linderung
  • Kälte war zwingend erforderlich
Schmerzen - wie es ist
das Teufelsknie

mögliche Therapie bei Schmerzen

Das wichtigste ist natürlich die systematische Behandlung und damit eine gute Einstellung mit einer Basistherapie. Bei mir war es am Ende Rituximab, das die Symptome all meiner autoimmunen Erkrankungen am besten abdeckte.

Direkt am Gelenk Wärme oder Kälte je nach Entzündlichkeit. Ich mag Dinkelkissen, die ich je nach Bedarf in vielen Grössen habe und einfriere oder in der Mikrowelle erwärme.

Bei leichten Schmerzen können auch schmerzstillende Salben oder Retterspitzumschläge unterstützend hilfreich sein.

Bei leichten bis mittleren Schmerzen ist auch Bewegung wichtig, da ihr sonst noch zusätzliche Probleme bekommt durch Verspannungen und die Steifigkeit sich verschlimmert.

Ein Tensgerät kann hilfreich sein!

In Absprache mit dem Arzt/der Ärztin kann eine kurzfristige Cortisonerhöhung Linderung bringen.

Lokale Cortiongaben in das Gelenk können für eine Weile bei nur schwer abklingenden Entzündungen Erleichterung verschaffen.

Schmerzmittel nach ärztlicher Verordnung, wie Paracetamol, NSAR oder auch Novaminsulfon. Kein Ibuprofen!

Ich kann Euch auch nur empfehlen gezielt nach einer Schmerztherapie zu fragen, wenn Ihr das für nötig erachtet. Selbst in meinem schlimmen RA-Schub kam meine Rheumatologin nicht allein auf die Idee, erst der Orthopäde guckte da mal richtig drauf und half mir weiter. Als ich die Schmerzmittel bei der Rheumatologin erwähnte, war es dann ganz wichtig und richtig… 

Die Behandlung von Schmerzen ist aus vielen Gründen wichtig.

Folgen von Schmerzen

  • Schonhaltung und Schonverhalten
  • Abnahme der körperlichen Belastbarkeit
  • Schlafstörungen
  • Depressionen
  • anhaltende Erschöpfung
  • Verlust von sozialen Kontakten
  • Angststörungen

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